„Das intelligente Zeitalter: Eine Zeit für Kooperationen“ – Zum Jahresauftakt stand das Weltwirtschaftsforum im Davos unter diesem kollaborativen Motto. Die Quintessenz des Gipfels: Mit dem Beginn des intelligenten Zeitalters sind wir global mit Chancen und Herausforderungen konfrontiert, die bis dato noch nicht dabei gewesen sind. Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Quanten-Computing und Blockchain entwickeln sich rasant und entscheiden vielfach den Wettbewerb.
Auch wenn Deutschland im internationalen Vergleich in puncto Innovationsgeschwindigkeit und digitaler Reife weder mit China, Japan oder den USA noch mit den europäischen Nachbarn aus den Niederlanden und Skandinavien mithalten kann, ist auch in der Bundesrepublik branchenübergreifend mit Blick auf Digitalisierungsthemen und digitale Transformation einiges in Bewegung.
Intelligent digitalisieren – das Narrativ verschiebt sich
Das Narrativ verschiebt sich dabei von einem Ruf nach „kollektiver Digitalisierung! Jetzt, sofort“ hinzu einem deutlich differenzierteren Blick auf individuelle Bedürfnisse, Kompetenzbündelung und Low-Code-Technologie, die durch niedrige Barrieren und einen hohen Praxisbezug überzeugt. Im Zuge des Aufholens mit weit digitalisierten, europäischen Ländern ist es aktuell vor allem der Mittelstand, der auf eine hohe Adaptabilität und Zugänglichkeit moderner Technologien hofft.
Digitalisierung und Wettbewerbsfähigkeit: Das Bewusstsein ist da
Die Meinung, dass digitale Technologien für die deutsche Wirtschaft unverzichtbar sind, wird branchenübergreifend von den meisten Unternehmen geteilt. Berichte rund um den Ausbau von 5G und Glasfaser dominieren die mediale Berichterstattung in diesem Zusammenhang ebenso wie die digitale Patientenakte und intelligente Vernetzungsprojekte, die Städte und Kommunen verbinden, optimieren und zugänglicher machen sollen. Insgesamt zeichnet der kürzlich veröffentlichte Digitalisierungsindex 2024 ein verhalten optimistisches Bild: So sind Unternehmen branchen- und größenüberschneidend digitaler geworden. Dennoch besetzt Deutschland im europäischen bzw. globalen Vergleich hintere Mittelfeldpositionen.
Status quo der Digitalisierung in Deutschland
Wo steht Deutschland also aktuell, wenn es um die Umsetzung digitaler Maßnahmen geht? Wie ist es insbesondere bei KMU um die Digitalisierung im Unternehmen bestellt? Zwar hat die Bundesrepublik nach Datenlage des Digitalisierungsindex 2024 aufgeholt, wenn es um Digitalisierungsthemen wie Infrastruktur, Netzwerke und Verfügbarkeit geht. Allerdings vergrößerten sich die Digitalisierungsunterschiede bei den Unternehmensgrößenklassen, den Bundeslandgruppen und Regionstypen zum Teil massiv.
Digitalisierungsindex 2024 zeigt Stärken und Schwächen auf
Während die IKT-Branche (Informations- und Kommunikationstechnologie) in puncto Digitalisierung in Deutschland Spitzenreiter bleibt, verzeichnen andere Industriezweige wie etwa Baugewerbe und Ver- und Entsorgung hohen Nachholbedarf. „Auf der einen Seite verbessert sich die technische Infrastruktur weiter und auch positive Nachfrageimpulse aus der Gesellschaft nehmen zu. Auf der anderen Seite liegt weiterhin ein beträchtlicher Fachkräfteengpass in Digitalisierungsberufen vor, externe Innovationsimpulse werden weniger und der Ausbau des E-Government verläuft zu langsam. So droht eine langsame Verwaltungsdigitalisierung zunehmend den digitalen Transformationsprozess der deutschen Wirtschaft zu bremsen,“ fasst das BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) zusammen.
Bitkom Research: Digitale Vorreiter vs. Nachzügler
Die Unterschiede zwischen Unternehmen werden auch in verschiedenen Bitkom-Befragungen deutlich. So identifizierten insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen sich selbst als Nachzügler bei der Digitalisierung ihrer Geschäfts- und Verwaltungsprozesse. Aktenordner und Fax hätten hier noch nicht ausgedient. Der Grund für die Nachzüglerrolle ist vor allem kapazitärer Natur. So seien Budgets und personelle Ressourcen weitestgehend dem Kerngeschäft vorbehalten.
Besondere Herausforderungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
Die große Kluft in puncto Digitalisierungsgrad ist nicht überraschend. Schließlich sind Budgets und personelle Ressourcen in KMU* häufig deutlich knapper als dies in großen Unternehmen mit globalen Wissens- und Technologiepools der Fall ist. Das Tagesgeschäft steht klar im Fokus. Zwar gibt es eine Reihe von bundesweiten und regionalen Förderprogrammen, die KMU bei Digitalisierungsprojekten und der Durchführung von Digitalisierungsmaßnahmen unterstützen. Doch auch hier braucht es Zeit und Ressourcen, um die notwendigen Schritte rund um die technologische Innovation in die Wege zu leiten.
*kleine und mittlere Unternehmen, also Betriebe mit bis zu 249 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von maximal 50 Millionen Euro.
Herausforderungen, die die Digitalisierung in Deutschland bremsen
Zudem haben insbesondere kleine und mittlere Unternehmen in der Praxis oftmals mit einer heterogenen Systemlandschaft sowie begrenztem digitalen Know-how, Unsicherheit im Umgang mit Datenschutzbestimmungen und Schwierigkeiten bei der Anpassung oder Migration bestehender Systeme zu kämpfen. Budgets sind oft gedeckelt, um auch im Falle unvorhergesehener Krisen handlungsfähig zu bleiben.
Mangel an notwendiger Expertise
Je komplexer und anspruchsvoller sich moderne Technologien entwickeln, desto schwieriger wird es für viele Unternehmen, die damit einhergehenden Herausforderungen kapazitär abzubilden. Teilweise reicht die interne Expertise in maßgebenden Digitalthemen nicht aus – oder aber es gibt keine finanziellen Kapazitäten für entsprechende Einstellungen. Ein Dilemma, schließlich sind für Cloud-Migrationen, Automatisierungsprojekte oder KI-Implementierungen digitale Kompetenzen unabdingbar. Während der Mangel an In-House-Expertise in vielen Bereichen durch hochqualifizierte, externe Dienstleister kompensiert werden kann, fehlt es an einigen Stellen an grundsätzlichem Verständnis bzw. der Akzeptanz für moderne Technologien sowie der Bereitstellung entsprechender Budgets. Experten mahnen: Hier sind ganz konkrete Anwendungsbeispiele gefragt. Nur, wenn Geschäftsführer und Mitarbeiter verstehen, wie Technologie ihnen die Arbeit erleichtern und das Business vorantreiben kann, werden sie Kapazitäten bereitstellen bzw. Neugier und Lernbereitschaft spüren.
Investitionszurückhaltung
Mit Blick auf die anhaltenden Polykrisen und die sehr verhaltenen Aufschwungprognosen im Hinblick auf die deutsche Wirtschaft 2025, kommt die Investitionszurückhaltung nicht überraschend. Doch die Tatsache, dass Unternehmen weniger in Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, Cloud-Computing oder Big Data investieren, schwächt langfristig insbesondere im internationalen Vergleich ihre Wettbewerbsfähigkeit.
Regulatorische Komplexität
Dazu kommt eine hohe regulatorische Komplexität. So werden die Anforderungen durch Datenschutz (DSGVO) und ESG-Vorgaben insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen als Belastung empfunden. Unternehmen müssen teilweise langwierige Prüfungen und Zertifizierungen durchlaufen, bevor sie digitale Technologien einsetzen dürfen. Auch die Digitalstrategien, mit denen sich KMU in der Praxis häufig ohnehin schwertun, werden durch wechselnde Regularien und Vorschriften ausgebremst.
Strategien und Lösungen zur Digitalisierung
Doch welche Lösungsansätze gibt es, um das Thema Digitalisierung in der Bundesrepublik flächendeckender und praxistauglicher voranzutreiben? Hier kommen präzise Digitalstrategien, der gezielte Einsatz von Low-Code-Technologie* und ein flexibler Wissenspool durch interne Schulungen und die Zusammenarbeit mit externen Partnern ins Spiel.
*Low-Code-Technologie bezeichnet Anwendungen, die ohne großen Programmieraufwand nutzbar bzw. anpassbar sind.
Klare Digitalstrategie entwickeln
Dabei ist eine passende Digitalstrategie mit Blick auf die digitale Entwicklung unabdingbar. Egal, ob die Strategie primär auf In-House-Expertise oder auch hochspezialisierten externen Dienstleistern fußt: Durch das Festhalten des Status Quos und die Definition von Zielen wird das Projekt Digitalisierung greifbarer. Bei der Entwicklung der Digitalisierungsstrategie helfen kompetente IT-Partner mit Expertise und fundierten Branchenkenntnissen. Zwar werden auch hier Budgets benötigt – doch die Kosten sind in der Regel gut skalierbar. Auch zeigt der geschulte Blick von außen im Zweifel sinnvolle Umverteilungsmöglichkeiten auf.
Innovative Technologien nutzen
Egal, ob Cloud-Technologie oder AI: Die Technologien, um Innovation und Prozessoptimierungen in Unternehmen voranzutreiben sind längst da. In zahlreichen Pilotprojekten und internationalen Studien wird ihre Bedeutung insbesondere mit Blick auf die moderne Industrie beleuchtet. Das Problem: Viele dieser Anwendungen scheinen für KMU kaum in Frage zu kommen – zu hoch sind Kosten und Aufwand. Doch um innovative Technologien auf allen Ebenen nutzbar zu machen, braucht es eine breitere Bekanntheit und Zugang zu Low-Code-Technologien. Niedersachsen bringt es in einem aktuellen Positionspapier auf den Punkt: „Während KI und Robotik die technologische Landschaft neugestalten, ist es die Low-Code-Technologie, die die Digitalisierung für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen jeder Größe greifbar und niedrigschwellig umsetzbar macht.“
Digitale Kompetenzen aufbauen
Selbst eine gute und schlüssige Digitalstrategie kann häufig kaum vermeiden, dass es in Unternehmen zu internen Widerständen kommt. Studien belegen, dass viele Arbeitnehmer sich mit der Einführung neuer Technologien vor einer möglichen Komplexität und zusätzlich erhöhter Workloads fürchten. Umso wichtiger ist es, je nach Anforderungen im Unternehmen digitale Kompetenzen aufzubauen und ein Netzwerk an kompetenten IT-Dienstleistern vorzuhalten. Diese können bei allen Fragen rund um die Implementierung, Anwendung und auch die Sicherheit digitaler Lösungen und Systeme fachkundig und individuell unterstützen. Auch Mitarbeiterschulungen und Weiterbildungen können sinnvoll sein, wenn sie sich tatsächlich auf die Aufgaben und Tätigkeitsfelder der Mitarbeiter beziehen. Die Akzeptanz solcher Maßnahmen ist deutlich höher, wenn der konkrete Nutzen im Vordergrund steht und jeder weiß, wie die Technologien das eigene Arbeiten tatsächlich effizienter und produktiver machen.
Partnerschaften mit IT-Experten eingehen
Insbesondere mit Blick auf die Vielschichtigkeit moderner Digitalisierungsprojekte ist eine reine Inhouse-Abdeckung für die meisten Unternehmen utopisch. Gerade aufgrund der hohen Innovationsgeschwindigkeit ändern sich Rahmenbedingungen schnell. Für viele Firmen ist das ein Grund, um Partnerschaften mit versierten IT-Experten einzugehen. Diese Kooperation gewährleistet zum einen eine fundierte Analyse und Beratung, die Digitalisierungspotenziale identifiziert und im Schulterschluss maßgeschneiderte Strategien entwickelt. Zum anderen gibt es oftmals die Möglichkeit, hochskalierbare Lösungen zu beziehen, die mit geringem Aufwand auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten werden können – inklusive Wartung und der Beratung rund um alle relevanten Sicherheitsfragen.
Vorteile greifbar machen: Kompetente IT-Partner zeigen Potenzial auf
Dass um die Digitalisierung kein Weg herumführt, braucht man im Jahr 2025 eigentlich nicht mehr zu schreiben. Hoch disruptive Technologien sind vorhanden und verfügbar. Um im Wettbewerb zu bestehen, führt um sie kein Weg herum. Und doch: Die digitale Kluft ist in Deutschland nach wie vor hoch. Insbesondere in KMU dominiert der Blick auf die Kernkompetenzen. Im Zweifel muss die Digitalstrategie warten, wenn drängende, aktuelle Herausforderungen auch mit bewährten klassischen Mitteln bewerkstelligt werden können. Entsprechend scheitert eine konsequente Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen schlichtweg an kapazitären Hürden, einem fordernden Tagesgeschäft und Berührungsängsten. Die Crux: Der Wettbewerb ist mit Blick auf unsere globale Welt rasant und wer den Anschluss verpasst, kann schnell abgehängt werden. Oft zeigt sich erst im nachhinein, wie stark die Effizienz- und Produktivitätssteigerung durch Digitalisierungsmaßnahmen eigentlich war.
Hier profitieren Unternehmen aller Größenordnung von der langjährigen Expertise bewährter IT-Dienstleister. Um die individuellen Möglichkeiten zu prüfen, lohnt sich grundsätzlich ein unverbindliches Erstgespräch. Dabei findet man gemeinsam heraus, wie es um den Status Quo im Unternehmen bestellt ist, wie Chancen liegen und wie Technologie effizient und ohne unnötigen Aufwand eingesetzt werden kann.