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Die Realität von KI: Zwischen Hype und Herausforderungen

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Trendthema, das die Tech-Welt beherrscht. Unternehmen wie Microsoft, Salesforce und Alphabet investieren massiv in fortschrittliche KI-Lösungen. Doch trotz des Hypes und der vielversprechenden Perspektiven gibt es noch einige Realitäten und Herausforderungen zu bewältigen.

Die aktuelle Situation: Kaum KI-Nutzung durch mangelnde Konzepte

Inmitten der Begeisterung für KI offenbart sich in Teilen eine ernüchternde Realität. In Deutschland halten 87% der Unternehmen KI-Lösungen in den nächsten fünf Jahren für wichtig. Bei der Implementierung von KI-Lösungen stehen die meisten von ihnen jedoch vor Problemen. Denn einige Unternehmen haben noch kein ausgereiftes Konzept für die erfolgreiche Integration von KI-Lösungen entwickelt, die oftmals nicht nur technische Anpassungen, sondern auch eine Neudefinition von Geschäftsprozessen erfordern.

Die größten Kostenpunkte bilden in der Regel die Einstellung von Experten, die Suche nach passender Software und die Aktualisierung der technischen Infrastruktur. Ebenso wird die Notwendigkeit unterschätzt, KI-Modelle kontinuierlich zu pflegen und zu bewerten sowie mit den schnellen Entwicklungen im Bereich des Deep Learning Schritt zu halten. Das gilt zum einen für die operativen Bereiche, in denen KI-Lösungen zur Anwendung kommen sollen, wirkt sich aber auch auf Bereiche wie die IT-Sicherheit aus.

Nicht zuletzt gilt es, die zukünftigen Herausforderungen zu beachten, die sich aus einem noch fehlenden gesetzlichen Rahmen ergeben, an dem viele Länder und Regionen arbeiten. Die in diesem Jahr zu erwartende KI-Verordnung der EU wird hier sicherlich neue Herausforderungen für die Unternehmen mit sich bringen.

Viele Unternehmen verfügen also entweder (noch) nicht über ausreichende Expertise und die notwendigen Budgets, um KI-Projekte eigenständig zu skalieren, oder scheuen deshalb noch davor zurück, bestehende Lösungen in ihren Unternehmensalltag zu integrieren.

Die mangelnde Umsetzbarkeit bestehender KI-Modelle für Unternehmen, wirft wichtige Fragen auf, die die Euphorie um KI in den Schatten stellen. Es wird deutlich, dass die vermeintliche Leichtigkeit der KI-Integration nicht immer der Realität entspricht und dass Unternehmen vor erheblichen Herausforderungen stehen, um die Versprechungen der KI in die Tat umzusetzen.

Nicht alles ist gleich KI – Argumente für teil-automatisierte Lösungen

Automatisierte KI-Lösungen wie Salesforce Einstein und teilweise auch bestimmte „Copilot“-Systeme bieten Unternehmen eine umfassende, in ihre Systeme integrierte KI-Plattform, die Daten automatisch analysiert, Prognosen erstellt und teilweise eigenständige Entscheidungen trifft, um Geschäftsprozesse zu optimieren. Diese Lösungen sind besonders für komplexe oder datenintensive Aufgaben geeignet.

Im Gegensatz dazu setzen teil-automatisierte Lösungen auf eine Symbiose aus menschlicher Expertise und maschineller Effizienz. Sie unterstützen Mitarbeiter bei der Entscheidungsfindung, indem sie Vorschläge oder Analysen liefern, die endgültige Entscheidung aber dem Menschen überlassen. Diese Art von Lösungen ist besonders vorteilhaft, wenn menschliches Urteilsvermögen und Kreativität gefragt sind oder wenn die KI in Bereichen eingesetzt wird, in denen rechtliche oder ethische Überlegungen eine Rolle spielen.

Insbesondere für Unternehmen, deren Prozesse noch nicht für vollumfängliche KI-Lösungen bereit sind oder diese derzeit noch nicht zulassen, können teil-automatisierte Lösungen eine Zwischenlösung sein. Sie bieten nicht nur eine schnellere Implementierung, sondern auch eine geringere Komplexität im Vergleich zu vollständigen KI-Systemen. Insbesondere in Branchen, die noch nicht von der KI-Revolution durchdrungen sind, ermöglichen teil-automatisierte Lösungen eine pragmatische Herangehensweise, die Unternehmen zeitnah Nutzen bringt, ohne in einen überstürzten KI-Einsatz zu verfallen.

Unternehmen können sich durch den Einsatz teil-automatisierter Lösungen unterschiedliche Vorteile bieten:

  • Schnellere Implementierung: Teil-automatisierte Lösungen können oft schneller implementiert werden. Unternehmen, die nicht auf die Marktreife oder Regulatorien für bestimmte KI-Lösungen warten möchten, können durch den Einsatz von teil-automatisierten Systemen rasch Effizienzgewinne erzielen.

  • Geringere Komplexität: KI-Lösungen können für manche Unternehmen zu komplex sein, insbesondere wenn diese nicht über ausreichende Ressourcen oder Fachkenntnisse verfügen. Teil-automatisierte Lösungen bieten eine weniger komplexe Alternative, die einfacher zu verstehen und zu beherrschen ist.

  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Teil-automatisierte Lösungen sind oft flexibler und leichter an die spezifischen Anforderungen eines Unternehmens anpassbar. Dies ermöglicht eine genauere Ausrichtung auf die individuellen Bedürfnisse und Prozesse.

  • Berücksichtigung ethischer Überlegungen: Die Nutzung von KI wirft zunehmend ethische Fragen auf. Teil-automatisierte Lösungen können in diesem Kontext einfacher zu überwachen und zu kontrollieren sein, wodurch Unternehmen besser in der Lage sind, ethische Standards einzuhalten.

Die Mischung als Lösung

Die Diskussion um KI sollte nicht in einem Schwarz-Weiß-Muster geführt werden. Die Realität liegt derzeit noch in der Mischung von fortschrittlichen KI-Lösungen und bewährten, teil-automatisierten Ansätzen. Unternehmen sollten ihre individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten sorgfältig abwägen und eine Strategie verfolgen, die sowohl Innovation als auch Praktikabilität berücksichtigt.

Die Zukunft der Geschäftswelt wird zweifellos von KI geprägt sein. Doch während wir auf den endgültigen Durchbruch warten, können teil-automatisierte Lösungen einen erheblichen Mehrwert bieten. Ein ausgewogener Ansatz, der die aktuellen Möglichkeiten nutzt und auf die vielversprechenden Entwicklungen wartet, könnte der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg sein.

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